Wie es weiter ging nach meiner Auszeit…
Nach 3 Tagen zurück am alten Arbeitsplatz, der ja angeblich so sicher ist, wurde mir klar, dass diese Sicherheit schwer und teuer zu bezahlen ist, nämlich mit Freiheit. Man hat mich nur noch auf abarbeiten von Aufgaben und Pflichten und einhalten von Anweisungen die einem ohne Rücksicht aufgezwungen wurden, reduziert. Ich habe mich gefühlt wie ein Gegenstand, den man von A nach B schiebt, eine Sache, aber nicht wie eine Person, ein Mensch, mit dem man redet und dessen Gefühle und Fähigkeiten berücksichtigt. Wenn man mal nur noch nach Quantität anstatt Qualität bewertet wird, und der Kunde auf der Strecke bleibt, ist das nicht mehr der richtige Arbeitsplatz für mich.
Das wurde ganz deutlich und so habe ich nach einem psychischen Zusammenbruch und der Zusätzlichen Belastung einer Trennung entschieden eine faire Lösung zu finden, die alte Firma zu verlassen und meine eigenen Wege zu gehen.
Der Winter steht vor der Tür und ich leide schon wieder an Fernweh. – jetzt muss ich niemanden mehr fragen, Anträge stellen oder mich überarbeiten um zusätzlich Zeit rein zu schaffen, die ich dann mit Urlaub und Gleitzeit wieder abbauen darf. Denn das ist wie 2 Monate 40 Grad Celsius und 2 Monate 0 Grad Celsius, sind zwar im Schnitt angenehme 20 Grad, aber dennoch einmal 2 Monate frieren und 2 Monate extremes Schwitzen. Da hat man nicht wirklich was davon.
In diesem Sommer hatte ich trotz oder vielleicht gerade wegen meiner („Lebens-„) Krise viele heftige und harte Momente, aber auch sehr viele bewegende schöne Momente voller Glückseeligkeiten, Aha-Effekte und übersprudelnder Ideen und Erlebnissen.
Irgendwie hat sich alles wiederholt, was ich bei einer ca. 20 Jahre zurückliegenden ähnlichen Lebenskrise bereits erlebt habe. Damals haben mich die Zeugen Jehovas rausgeschmissen, weil ich mit Ihren lieblosen Dogmen nicht zurecht kam und ein nonnenhaftes leben hätte führen sollen, nur weil ich eben nicht hetero bin sondern einfach nur Manu bin, die auf das schönere Geschlecht Frauen steht.
Als ich damals meine Frau kennengelernt habe, was Liebe auf den 1. Blick war (-ja das gibt es wirklich) wusste ich was ich wirklich will und was auf keinen Fall mehr. Ein Leben ohne (freie) Liebe ist kein Leben. Wer das nicht verstand und nicht zu mir gehalten hat, hat seine Einstellung spätestens dann verraten, als ich ausgeschlossen wurde bzw. geheiratet habe. Da hat sich die Spreu vom Weizen getrennt und Menschen die mich lieben und akzeptieren wie ich bin haben einfach zu mir gehalten und viele sind einfach gegangen, haben mir die Freundschaft gekündigt, weil Sie mein Leben, meine Wahrheit nicht ertragen haben.
So fühlt es sich auch ein wenig dieses Mal an, nur das es nicht die Zeugen Jehovas sind, sondern das angestellten Leben bei meiner alten Bank. Die Trennung war hart, wie eine Scheidung, hat Zeit gebraucht. Diese Trennungszeit hat nicht jede Freundschaftsbeziehung überlebt. Menschen, die mich nicht wirklich kannten oder vielleicht in einer ähnlichen Situation von Ängsten, Normen und Verpflichtungen stecken, haben die Krise mit meiner wahren Identität verwechselt und haben sich von mir zurück gezogen. Aber auch das war und ist eine wichtige Erfahrung für mich auf meiner Lebensreise. Manche steigen nur für kurze Zeit auf deinem „Lebenszug“ zu, für eine oder zwei Stationen. Man teilt kostbare Erfahrungen und Gespräche und dann geht man wieder auseinander obwohl man eigentlich das gleiche Ziel hat. Nur eben mit unterschiedlichen Wegen. Und manche sind von Anfang an dabei und begleiten dich die ganze Reise, wenn auch in einem anderen „Abteil“ und so trifft man sich unterwegs immer wieder und tauscht sich aus und fährt einfach gemeinsam. Das sind dann die Freunde oder die Familie, die man schon ewig hat, die einen gut kennen und die einem auch mal eine Lebenskrise zugestehen. Dann zieht man sich eben wieder in ein anderes Abteil zurück.
Das Schöne ist, dass ich trotz der heftigen Zeit immer tief glücklich war und bin und ein Ziel vor Augen habe. – Den Weg der Freiheit, des Glücks und der Liebe.
Inspiriert von dem „Spirit of Nature Festival“ den Yogis, Shamanen und Freigeistern sowie dem „New Healing Festival“, das wie eine Zauberwelt war und schließlich das tiefgehende, ungeheuer intensive shamanische Zermonie Wochenende mit Ayahuasca Erfahrung bin ich wild entschlossen meinen Weg dahin gehend auszurichten, wo ich mehr über den yogischen Weg, Heilung und Energiearbeit und von der Natur mit ihren wundersamen Heilpflanzen erfahre.
Und bald bin ich wieder unterwegs, ein bisschen wie ein Nomade und lasse mich vom Fluss des Lebens treiben. Noch immer hab ich zuviel in meinem „Lebensrucksack“, zuviel überflüssiges an Kleidung, Schuhe, Dinge eben, aber auch Menschen, die nicht mehr zu meiner „Reise“ gehören. War ordentlich am Ausmisten und kann kann jetzt „erleichtert“ eine neue Ära beginnen. Es ist aber wie schon gesagt auch mein Fernweh, meine Reiselust und nicht zuletzt mein „Winterblues“ der mich wieder auf die Reise schickt. So fliege ich morgen los auf ein neues Abenteuer. Wo es hingeht, kannst du in meinem nächsten Blogeintrag erfahren.