Tantra Yoga Immersion

Nach diesen nun über 4 Wochen, fühle ich mich komplett überwältigt und tief berührt aber auch gleichzeitig enorm energetisiert durch das was ich hier in Chiang Mai bei Mahasiddha Tantra-Yoga School ( https://tantrayogathailand.com/)gelernt und erlebt habe. Und das ist erst der Anfang. Meine Affirmation (s.o.) ist es jeden Tag das zu leben und praktizieren was ich hier gelernt habe.

Ich wusste nicht genau was mich mit diesem Kurs erwartet. Als „westliche“ Frau wusste ich bisher nicht viel über Tantra. Hatte eher einen negativ touch für mich dadurch das ich als Masseurin und Körpertherapeutin des öfteren nervige Anrufe bekommen habe ob ich auch Tantra Massage mit „Happy Ending“ mache. Früher habe ich mich darüber geärgert und gedacht, – steht doch alles klar in meiner Homepage was ich mache, wozu also diese lästige Frage? Viele denken bei dem Wort Tantra an Sex, mit spirituellem Aspekt oder denken an Tantra Massage, die hierzulande als eine Art Erotic Massage angeboten wird. Doch Tantra kann genauso wenig auf Sex reduziert werden, wie Yoga auf einen Sport. Denn Tantra und Yoga kann und ist viel mehr.

Was ich hier angefangen habe ist ein wundervoller Weg der Bewusstseinserweiterung und Anwendung neu gewonnener Energie, die so stark ist, dass ich nicht mehr aufhören will damit und diesen Weg gehen möchte. Es ist so wie meine lieblings Yoga Lehrerin und Freundin Kathrin Hartig (Joy Alive) gesagt hat: „ja, Manu und Tantra, das passt glaube ich sehr gut…“ – Ich fühle mich jetzt schon nach 3 Wochen wie neu geboren und will euch ein wenig über das Thema Tantra und was ich so gelernt habe beschreiben.

Es gibt leider nur wenig Schulen, an denen der Kern der Tantra Lehre vermittelt wird. So bin ich auch sehr froh darüber, dass ich genau die richtige Schule, in einer meiner Lieblings-Städte, Chiang Mai in Thailand, gefunden habe – Mahasiddha Yoga. Blandine aus Deutschland und Uriel aus Israel unterrichten uns in theoretischen und praktischen Unterweisungen mit vielen Achtsamkeitsübungen, während Radu uns jeden Morgen Tantra Yoga Praxis beibringt mit bestimmten Asanas (physische Übungen), Pranayama (Atemübungen) und Mantren, um unser Bewusstsein zu schärfen und um mehr tantrische Energie in unser tägliches Leben zu bringen.

Ich wusste nicht, dass das was ich eigentlich bereits lebe und über Liebe und Partnerschaft denke wie es im Leben und Bewusstsein integriert sein sollte einen Namen hat – Tantra –

Was ist Tantra

Das Wort Tantra kommt aus dem Sanskrit (Ursprache Indiens), wie Man-tra (heiliger Vers) oder Yan-tra (göttliche geometrische Form für Halt), so würde Tan-tra wörtlich übersetzt „Gewebe“ heißen, etymologische Bedeutung (Von derWurzel des Wortes abgeleitet) bedeutet „Tan“ Ausdehnung oder Erweiterung und „-tra“ Instrument.

Quasi ein „Weg“ wie man stetig sein Bewußtsein erweitert. Und das ganz ohne Drogen. – Im Gegenteil. Wir sind angehalten, die 6 Wochen auf Fleisch und Alkohol und andere Drogen zu verzichten.

Tantra ist ein ganzheitlicher Ansatz und universell. Eine Studie durch den Makrokosmos den Mikrokosmos und umgekehrt zu erkennen. Alle Wissenschaften vereinen sich hier, wie Astronomie, Astrologie, Nummerologie, Physik, Chemie, Alchemie, Ayurveda, Psychologie, Parapsychologie, Mathematik, Geometrie und usw. und bietet höchste Ideale der Philosophie in unserem täglichen Leben an. Anstatt alles separat und getrennt zu sehen, verbindet Tantra alles zusammen, wie Perlen auf einer Kette eines Rosenkranzes oder einer Mala, um unser täglich Leben in allen Bereichen und insbesondere in Beziehungen zu verbessern. Ja sogar mehr nämlich höchstes Bewusstsein durch intensive Erfahrungen zu erreichen, womöglich Erleuchtung.

Tantra ist ein Commitment sein ganzes Leben lang zu wachsen und zwar intensiv. Wie ein Neugeborenes stetig im Entwicklungsprozess ist, bis es Teenager wird. Sind wir erst mal „erwachsen“ entwickelt sich im normal Fall nicht mehr all zu viel. Man gibt viel schneller auf etwas zu lernen, und nicht wie ein Kleinkind, das Laufen lernen will und es wieder und wieder probiert, bis es klappt. Ihm kommt nicht in den Sinn aufzugeben. So commitet sich auch der Tantriker, stetig zu wachsen und bewusst intensive Erfahrungen zu machen, an denen er wächst, jeden Moment seines Lebens intensiv leben, als wäre es der letzte Tag seines Lebens wo kein Aspekt ausgelassen wird. Sei es Freude, Trauer, Lachen, Weinen, Wut, Vertrauen, Zweifel, Schatten oder Licht.

Tantra beinhaltet zwei entscheidende Prinzipien::

Intensivität (Shakti) und Bewusstheit (Shiva) – So machen wir im Tantra intensive Erfahrungen in voller Bewußtheit und Achtsamkeit.

Shiva und Shakti

Shiva Shakti

Wer oder was ist eigentlich Shiva und was hat es mit Shakti auf sich?

In einem früheren Blog (http://manumanainasia.blogspot.com/) hatte ich die 3 indischen Hauptgottheiten: Brahma (Schöpfer), Vishnu (Erhalter) und Shiva (Zerstörer, deshalb auch oft mit Dreizack dargestellt, mit dem er Dämonen die Köpfe abschlägt) erläutert. Shiva gilt aber auch als der Ur-Yogi (Adi-Yogi) der Yogapraktiken durch Shakti gebracht hat.

Shakti ist „die kosmische Energie“. Shakti ist damit eine Bezeichung der göttlichen Mutter, der Göttin. Die die göttliche Mutter verehren – als Shakti, werden als Lakshmi, als Saraswati, als Durgha oder Kali – „Shaktas“ bezeichnet (Erscheinungsformen Shaktis)

Tantra sieht das ganze Universum als Zusammenspiel von Shiva und Shakti:

Hermaphrodische Gottheit die beide Qualitäten darstellt: links die weibliche Seite (Shakti) und rechts die männliche (Shiva) Seite. Symbol der Bipolaren Welt

Shiva ist „Universelles Bewusstsein“, welches als unbeweglich, ewig und unvergänglich gilt.

Shakti, ist die „intensive kosmische Energie“ durch die sich alles manifestiert, sowohl in der sichtbaren als auch in der unsichtbaren Welt. Es gibt nichts Festes, alles ist vibrierende Energie in unterschiedlicher „Dichte“. Alles ist in Bewegung (Emotion). Wissenschaftlich einleuchtend, denn alles besteht aus Elektronen, Neutronen und Protonen – also Energie.

Materie, alle Kräfte, Klänge, Licht, Gedanken und Emotionen sind Manifestationen von Shakti (also sind auch Männer und Frauen sind Shakti Manifestationen).

Die Shiva-Shakti-Philosophie ist der Kern der Tantra Tradition und Grundlage jeglicher tantrischer Praxis, z. B. der Kundalini Yoga Praxis. Die Kundalini ist die Energie, die den Menschen antreibt, zu suchen und nach etwas Höherem streben lässt. Sie kann helfen das Höchste, die Einheit mit dem Absoluten zu erreichen.

Aber zurück zu meiner persönlichen Erfahrung und Erkenntnisse bei Mahasiddha Tantra-Yoga School in Chiang Mai.

Ich habe gelernt, das es 3 Hauptprinzipien im Tantra gibt:

  • Resonanz
  • Tranformation
  • Polarität

Das Prinzip der Ressonanz

es lehrt uns, dass Frequenzen, Bewegungn ja sogar Verhalten sich anpasst. Ein faszinierendes Exampel wird in diesen YouTube Videos sichtbar.

Das Wissen um Resonanz hilft uns zu verstehen, dass alles veränderlich und doch angepasst sein kann. Aber auch dass wir uns das zu Nutze machen können und uns auf eine bestimmte Frequenz einstellen können. Wir sind keine Opfer sondern können bewußt wählen, was wir für unser Leben wollen. Besonders wenn es um Gefühle geht, bzw. Wohlbefinden, haben wir dadurch die Möglichkeit uns darin zu üben, eine gewünschte Frequenz zu wählen, die wir leben oder fühlen wollen. Durch Fokus auf solche, können wir uns auf Wut, Ärger, Angst oder auch auf Freude, Liebe oder Glück einstellen. Genauso wie wir bei einem Radiosender die richtige Frequenz einstellen, geht das auch mit unserer inneren Haltung. Wählen wir also anstatt WutFM lieber LoveFM oder JoyFM.

Das wäre dann auch der 1. Schritt – wähle was du in deinem Leben haben willst. Schritt 2 : – Induziere und öffne diese Frequenz indem du dich auf zum Beispiel Freude einstellst. Stelle dir eine Situation vor die dir von Herzen Freude bereitet hat oder immer wieder Freude bereitet.

Schritt 3: Fokussiere die Frequenz, halte sie stabil. Konzentriere dich ganz bewusst auf Freude und diese Situation und lass dich durch nichts und niemand davon abbringen. Auch wenn du mal zurück fällst, das ist kein Drama. Dann steht man auf und probiert es wieder und wieder, bis es zur „Routine“ wird.

Das 2. Prinzip des Tantra – Transformation

Hier geht es darum aus seiner Comfort Zone hinaus zu wachsen und sein Bewusstsein durch eine intensive Erfahrung zu erweitern. D. h. Zuerst einmal bringe ich den Finger auf meine persönliche Landkarte, wo ich mich im Moment befinde und wo ich hin will. Möchte ich wachsen und in einer Sache besser werden, bedeutet das, das ich mich ins Unbekannte und „Unbehagliche“ wage. Es ist eine Anstrengung notwendig.

Wenn ich beispielsweise eine Sprache lernen will bedeutet das nun mal außer der theoretischen Lerneinheiten vor allem Praxis. D. h. Ich muss mich trauen mit Menschen diese Sprache zu sprechen. Auch wenn es einem anfänglich schwer fällt oder peinlich ist. So ist es auch mit dem Tanzen oder Rad fahren. Es reicht nicht das theoretische Wissen aus. Du kannst alles übers Tanzen wissen. Wenn du aber nicht praktisch übst, wirst du es auch nicht können. Wenn du jedoch jeden Tag intensiv übst, wirst du ein Meister. Und so ist es mit allem im Leben. Tantra ist Praxis – Praktisch sein Bewusstsein zu schärfen, in dem was man erreichen möchte.

Transformation könnte man auch in 3 Phasen einteilen. Grüne, gelbe und rote Zone. Grün ist die Comfort Zone, in der alles geregelt und adäquat abläuft. Gelb ist unbequem, anstrengend, aber wenn man es mal gemacht hat, ist man stolz auf sich (im Sport nennt man das Trainingseffekt oder Superkompensation evtl. mit Muskelkater verbunden). Die rote Zone ist ein Extrem, wenn man quasi seine Grenzen nicht kennt und übermütig wird oder ignoriert. – Im Sport würde man das als Sportverletzung (Muskelfaserriss oder schlimmer) bezeichnen. Das würde einen aber nur traumatisieren und man will die Erfahrung unter Umständen nie wieder machen.

Das 3. Prinzip des Tantra – Polarität

Alles im Leben hat 2 Seiten (Dualität) 2 Pole, oder 2 Kräfte. Und hier sind wir auch wieder bei Shiva und Shakti, – das männliche und das weibliche Prinzip. Shakti ist Energie, Bewegung, Ausdruck, Sound, Manifestation und Gegenwärtiger Moment während Shiva Bewusstsein, Stille, Zentrum, Ruhe, der Same des Weges und Ewigkeit bedeutet.

Shiva ist das Yang Prinzip:

  • Aktiv – Anstrengung
  • Brennen
  • Wut
  • Freude am „frei seins“ (allein sein)
  • Gebend
  • Führend
  • Tod

Shakti gehört zum Yin Prinzip:

  • Passiv – Ruhend
  • Assimilation
  • Traurigkeit
  • Freude an Fülle
  • Empfangend
  • Folgend
  • Leben

Diese Polaritäten können aus dem Gleichgewicht geraten, wenn eines dieser Merkmale stark überwiegt. Wird ein Part dominant, führt das zum Ungleichgewicht oder gar zur Zerstörung. Das Eine kann ohne das Andere nicht existieren. In allen von uns sollten diese Prinzipien im ausgeglichenem Maße existieren. So wie das Universum beide Prinzipien beinhaltet, ist es auch in uns selbst zu finden, bis ins kleinste Atom.

Dieses Prinzip können wir uns in der Tantra Praxis zu nutze machen, in dem wir wie bei einem Pendel – Beide Seiten leben – Shiva (Bewusssein) und Shakti (Energie)

Das zeigt sich z. B. In Allein sein (Shiva) Zeit für sich selbst zu haben und auf der anderen Seite sozial aktiv zu sein (Shakti) – Zeit sozial und mit anderen verbringen. Weitere Beispiele:

Essen – Fasten

Arbeiten – Ruhen

Geld sparen – Geld ausgeben

Partying – Meditation

und so fort…

Hier kann man sich die Frage stellen, wieviel Zeit verbringe ich damit zu arbeiten, und wieviel sich zu regenerieren – ist dieses sogenannte Work-Life-Balance ausgeglichen? In unserer Gesellschaft ist jedoch Ruhen mit Faulheit verbunden und wir arbeiten alle deutlich mehr als die Hälfte eines Tages oder einer Woche. Man arbeitet 5 oder gar 6 Tage um sich dann am 7 Tag aus zu ruhen. Ein Tantriker ist sich dessen bewusst und lebt beide Seiten intensiv.

Doch nun zu der Frage, die viele am meisten interessiert.

Was hat Tantra nun mit Sex zu tun?

Wie bereits erläutert, ist Tantra eine „intensive bewusste Erfahrung“ um es kurz zusammen zu fassen. Shiva und Shakti sind die beiden Pole die diese Erfahrungen ausmachen und nähren. Was im Leben bringt uns größte Freude und Befriedigung? Was ist der schlimmste Schmerz den wir gefühlsmäßig erleben? – Die Antwort liegt in unseren sexuellen Liebesbeziehungen, nicht wahr?

Sexuelle Energie ist die stärkste Energie in uns überhaupt. So stark, dass Sie neues Leben hervorbringt.

Somit ist Tantra auch eine Einladung die heilige Dimension von Erotik und Sexualität zu erforschen und entdecken.

Tantra ist keine Technik, vielmehr LIEBE, ein Gebet, die Kunst im Herzen zu entspannen, um Raum zu schaffen, wo zwei Liebende miteinander verschmelzen.

Im Tantra finden wir uns wieder in der kindlichen Unschuld; wir lernen wieder mit dem zu spielen den wir lieben. Keinen Ablauf oder Stundenplan zu folgen, wie etwas im Bett zu laufen hat, was uns von Spontaneität und den Moment im Jetzt zu leben hindert. Raum und Zeit zu vergessen und dem anderen zu zeigen, wer wer wir wirklich sind. 100 % ja zu unserem Partner und der (sexuellen) Erfahrung zu sagen und uns somit auch in die „gelbe Zone wagen“. Uns gegenseitig jeden Tag neu zu entdecken stärkt unsere Liebesbeziehung und lässt uns wachsen und erfüllt uns nicht nur während dem Sex sondern für unser gesamtes Sein mit uns selbst und unserem Partner.

Tantra lässt uns Sexualität zum göttlichen Bewusstsein verbinden. Den Himmel auf Erden zu erleben während sich Körper, Geist und Seele vereinigt und durch tantrisches Bewusstseinstraining eine immense Bewusstseinserweiterung erfahren lassen kann.

Da Sex/Erotik so eine Starke Kraft in uns ist, wäre es gut und ratsam zu lernen, diese Kraft und Energie zu „kontrollieren“ und richtig einzusetzen, bevor sie uns kontrolliert. – Viele Menschen (vielleicht die meisten Männer) sind sehr durch ihren Sexualtrieb „gesteuert“ … – und hier setzen Tantra an, nämlich zu lernen, diese Kraft in uns zu nutzen und zu steuern und nicht nur beim Sex sondern in allen Beziehungen, vor allem mit sich selbst. Es geht darum diese bewusste Erfahrung der Energie so im Leben zu nutzen, dass unser Leben von Liebe erfüllt wird, in allem was wir tun und in allen Bereichen. Ob es nun die Arbeit ist oder der Umgang mit unserer Familie, unseren Freunden und unsern Liebespartnern.

Im Gegensatz zu einem Mönch oder einer Nonne die 100 % Nein sagt zu allen weltlichen Versuchungen und Erfahrungen, sagt der Tantriker zu allen Erfahrungen die er machen möchte bewusst Ja!

Also „Zölibat“ versus „himmlischer Erotik“.

Meiner Meinung nach ist das Zölibat eine sensible Angelegenheit, da es diese stärkste Kraft in uns unterdrücken soll. Alles was unterdrückt wird kann in gefährlicher Art und weise „explodieren“ und pervertieren. Wie uns viele Beispiele der sogenannten Geistlichen der katholischen Kirche und deren sexueller Missbrauch verdeutlicht. Auch Länder wo Sexualität unterdrückt wird, wie in vielen moslemischen Ländern herrscht größte Gewalt und Misshandlung von Frauen (als Übel der Versuchung). Das sind dann die Früchte sexueller Unterdrückung und eine „Verteufelung“.

Im Gegensatz dazu kann man Liebe und Sexualität durch Tantra neu definieren,und lernen diese Kraft in Liebe zu leben.

Hierfür gibt es Anleitungen, Empfehlungen um dies zu lernen und diese himmlische Erotik zu erfahren.

Tools für Spiritualität:

  • Selbstbeherrschung (Selbstkontrolle)
  • Energiearbeit
  • Befreiung unserer Muster
  • Transfiguration (von höheren göttlichen Gedanken erfüllt), den Gott oder die Göttin in dem anderen sehen
  • Liebe

Liebe ist der allerwichtigste Aspekt der Spiritualität und insbesondere in der Tantrischen Sexualität.

In der Tantra Philosophie werden verschiedenen Wege beschrieben:

Der rechtshändige Tantra (Dakshina Marga), welcher nach dem göttlichen strebt und sexuell abstinent lebt, weil er alles vermeiden will, was ihn von diesem Weg ablenkt. Das Ziel ist alle Präferenzen/Vorlieben loszulassen.

Der linkshändige Tantra (Vama Marga) erlaubt nutzt und begrüße sexuelle Aktivität, bzw. sieht das sexuelle Vereinigungsritual als Weg die Energien von Shiva und Shakti zu verschmelzen, und als spirituelle Entwicklung.

Wenn man das Universum betrachtet, den Makrokosmos, spiegelt sich da der Mikrokosmos des Körpers wieder, der Ausdruck der höchsten schöpferischen Kraft – eine Handlung völliger Hingabe im Moment reinster Liebe.

Übungen und Praktiken werden hierfür auch im sogenannten „Kundalini Yoga“ vermittelt. Übungen um diese starke Shakti Energie zu aktivieren. Energie fließt durch Energiekanäle. Diese Kundalini Energie durch die so genannte Shushumna (verläuft vom Sakrum entlang des Spinalkanals bis hoch zum Scheitelchakra), die durch alle Chakren fliesst.

Tantrischer Sex oder himmlische Erotik

Devine Lovemaking

Die starke Anziehung der Shiva-Shakti Energie der sexuellen Vereinigung, egal ob Heteropaar oder Homopaar ist ein heiliges Ritual, eine spirituelle Erfahrung, wenn man Sie bewusst erlebt, zulässt und in Achtsamkeit seinen Liebesalltag immer wieder neu und bewusst gestaltet. Das muss nicht heißen, dass man jedesmal eine neue Stellung ausprobiert oder irgendwelche akrobatische Übungen im Bett veranstaltet, sondern vielmehr den Ablauf und die Art des Liebens. Wie kann so ein tantrik lovemaking aussehen? (Wenn ich hier von Mann und Frau speche meine ich damit nicht nur Hetero Beziehungen, sondern auch Gleichgeschlechtliche Beziehungen – Es geht immer um das Shiva – Shakti Prinzip, dass in uns allen steckt).

Widmung:

Wie ein vorheriges Dankesgebet für das Essen, könnte man das Liebe machen einem höheren Zweck widmen und sich vorher meditativ zusammensetzen und dem Liebesakt eine Intention geben. (z. B. „ich wünsche mir heute das sich dieser Akt in mehr Harmonie im Alltag verwandelt, dass sich die gewonnene Liebesernergie auf unsere Kinder überträgt etc.)

Transfiguration:

Erinnere dich daran, in wen du dich verliebt hast, wie ihr euch kennengelernt habt, was du an ihm/ihr liebst. Auch nach 20 Jahren Ehe oder zusammen sein, glaube nicht, dass du deinen Partner kennst. Entdeckt euch immer wieder neu. Seht das Mystische unentdeckte ineinander. Sehe den anderen als völlig neuen Menschen. Schiebe beiseite oder löse es auf, was dich sonst am anderen stört (Frisur, Geruch whatever) und sehe die Göttin/den Gott im anderen.

Vorspiel:

Es ist nichts gegen ein „Quickie“ einzuwenden, aber wenn du wirklich ein höheres, göttliches Erlebnis erleben willst und im Bewusstsein wachsen, sollte das die Ausnahme sein. Ein Haus wird auch vorher reichlich geplant und es werden die richtigen Materialien zusammengestellt um ein schönes Ergebnis zu erzielen. Warum nicht auch mit dem Sex? Plant ein wenig und stellt euch darauf ein. Das Vorspiel sollte Minimum 20 Minuten dauern und die Frau sollte als allerwenigstens 1 Orgasmus haben, bevor es zur Penetration kommt. Wir sitzen oft Stunden lang vor dem Fernseher, Computer oder Handy, warum für eines der schönsten Dinge im Leben nicht extra Zeit einräumen, wie auch für einen Sport oder Theater Besuch? Da plant man doch auch ein paar Stunden, wenn nicht einen halben Tag oder ganzen Abend ein. Warum nicht mal einen ganzen Tag nur Liebe machen?

Gerade für den Mann ist das eine besonders schöne Übung. Den Liebesakt ausführlich zu gestalten ohne gleich zu ejakulieren. Deshalb müssen sich beide Teile (in einer Heterobeziehung) in gewisser Weise in Selbstbeherrschung üben. Männer können üben zum Orgasmus zu kommen ohne zu ejakulieren und auch Männer können multiple Orgasmen erleben. Wie man das übt ist wieder ein anderes Thema und auch ehrlich gesagt nicht gerade meines. Aber gerne empfehle ich an dieser Stelle das Buch von Mantak Chia „The multiorgasmic man.

Penetration und Blowjob:

… kann für beide ein sehr intensives verschmelzendes Erlebnis werden, wenn man nicht mit dem End-Ziel eines Orgasmus im Kopf zur Sache geht, womöglich unter Zeitdruck.. Nehmt euch ausführlich Zeit und gegenseitige Achtsamkeit beim Akt und sehe den Weg als Ziel, als Spiel, die Variationen, die Intensität die Abwechslung von Rhythmus und Geschwindigkeit, Tiefe, das Verweilen das Reinspüren intensivst erlebt und fühlt und miteinander kommuniziert, was gut ist oder sich weniger gut anfühlt. Und wenn beide idealerweise mehrfach gekommen sind sollte auch ein Energieschub spürbar sein. Der Orgasmus der in den ganzen Körper ausstrahlt und nicht nur in den Geschlechtern zu spüren ist, ist diese starke spirituelle Energie, die uns in dem Moment des Liebe machens nicht nur mit dem Partner verschmelzen lässt, sondern der uns mit allem verbindet und Glückseeligkeit empfinden lässt. (Schafft Mann es auch ohne Ejakulation ein oder mehrfach zum Orgasmus zu kommen, wird er sich auch nicht so müde und energielos fühlen wie sonst wenn er ejakuliert. Denn damit gibt der Mann seine Essenz her und der Körper benötigt unheimlich viel Energie um wieder Samen zu produzieren, das ist auch der Grund warum Profisportler keinen Sex vor Wettkämpfen haben sollten, bzw. vielmehr nicht ejakulieren sollten) – damit ist er auch in der Lage des…

Nachspiels:

Lasst euch Zeit, haltet euch, kreiert Bewusstsein und Achtsamkeit füreinander, für was ihr gefühlt habt oder fühlt. Sagt einander was euch besonders gut gefallen hat oder was ihr gerne üben wollt und anders machen möchtet („Wie war für dich der Moment als….“)

Avalanche Effekt (Wie daraus ein nachhaltiges spirituelles und energetisches Erlebnis und Nachwirken wird):

Das ist vielleicht der Teil, den die wenigsten verstehen oder akzeptieren könnten. Aber probiert es einfach aus – wie im Sport um einen Trainingseffekt zu erreichen brauchen wir eine Regeneration und zeitliche bzw. räumlichen Abstand vom Training. In diesem Fall ist es mehr eine räumliche Angelegenheit. Hier ist es die Herausvorderung zu sich selbst zurück zu finden und die neu entstandene Liebes Energie in sich selbst zu bewahren.

Das wird erreicht, indem man nach dem Liebesspiel sich räumlich trennt (Jeder eigene Wohnung oder zumindest eigenes Zimmer und Bett)

Für ein oder zwei Stunden darf sich jeder in sich selbst zurück ziehen und bestenfalls Yoga machen und meditieren.

Wir sind alle Individuen und sammeln am besten Kraft und Freude in uns und mit uns selbst. Alles andere ist eine Art Abhängigkeit und Gewohnheit oder Ablenkung die es im Tantra zu überwinden gilt. Alles was Anstrengung und Neuerung ist, ist sozusagen Trainingseffekt und bringt uns aber zu unglaublich neu gewonnenen Energien und höherem Bewusstsein. Bewusstsein, dass Liebe alles zusammenhält und die Stärkste Macht im Universum und in uns selbst ist.

Für mich persönlich ist es nicht nur einleuchtend, sondern auch wünschenswert und natürlich, den linkshändigen Tantra zu leben, da ich in allem das Göttliche sehe und Sex verbunden mit Liebe eine neu- und wiedergefundene transformative Energie ist.

Yogi Bhajan, begründer des Kundalini Yoga sagte einmal:

„If you cannot see God in all – you cannot see God at all..“ (Wenn du Gott nicht in allem erkennen kannst, kannst du Gott gar nicht erkennen )

Übe dich darin in deiner Partnerin das Göttliche zu sehen, auch wenn Sie manchmal ausrastet und total emotional reagiert auf etwas was du gar nicht so gemeint hast oder dir gar nicht klar war, dass es deine Partnerin treffen könnte. – Sie ist und lebt Shakti (Energie) und hat am Ende doch Recht, auch wenn sie nicht Recht hat, nicht wahr? Oft geht es doch nur darum gehört und beachtet zu werden zu zeigen, dass sie einem wichtig ist. Und Mann tut gut daran das zu üben und präsent zu sein, dass ist Shiva – Präsens. Verstehen, Stille bewahren und sie einfach mit allem zu lieben was mit ihr kommt, denn Sie wird dich ins Shiva Bewusstsein bringen, oder profaner ausgedrückt dich zu einem aufmerksameren, achtsamen Menschen machen! Dafür lieben wir doch die Frauen, weil sie voller Energie, Emotionen und Kreativität sind.

Es wäre unreif und kindisch im spirituellen Sinne zu sagen „Ich will Das aber nicht Jenes…“ – Es gibt immer 2 Seiten einer Medaille! Nehmen wir also unseren Partner 100 % so an wie er/sie ist.

Viele Frauen wünschen sich einen Mann der zuverlässig und treu ist und Verantwortungsvoll mit allem umgeht, gleichzeitig wollen sie aber den Don Juan, der romantisch ist und ein stürmischer Liebhaber. – Sie schimpfen über einen untreuen Mann der sie betrogen hat und stempeln ihn und alle Männer als Scheißkerl – typisch Mann ab oder beklagen sich, dass der Mann im Haushalt blind ist und nicht sieht, dass Socken oder Zahnpastatuben offen rumliegen und so fort… – Liebe den Mann voll und ganz wie er ist. Konzentriere dich auf seine Stärken. Beachte ihn dafür und lass es ihn wissen und spüren. Sehe in ihm das was er ist und auch das was du dir wünschst aber pflege keine Erwartungen. Erwartungen führen immer zur Enttäuschung – Zum Ende einer Täuschung. Redet miteinander, sage was und wie du fühlst, was du dir wünschst ohne den anderen zu beschuldigen oder irgendwelche Vorwürfe anzubringen. Sehe das göttliche (Shiva – Bewusstsein) in ihm.

Der Tantrische Pfad beginnt, wo wir Interpretationen und Bewertungen aus unserem System löschen“

Tantrische Übungen für den Alltag

Man könnte sich durchaus als Aufgabe setzen nicht, neutral oder noch besser etwas für Gut zu bewerten. – versuche einmal in allem was dir begegnet das Göttliche und Gute zu sehen. Wie? Indem du dich an dem orientierst und deinen Focus auf das lenkst, was du positives siehst oder bemerkst und nicht das was augenscheinlich negativ, störend, schmutzig, hässlich etc. ist. Das ist nämlich nur die subjektive Wahrnehmung und spiegelt eigentlich nur das wieder was irgendwo in dir verborgen ist. Wenn dich an jemandem oder an einer Situation etwas stört, halte inne und nehme bewusst wahr, das es einfach nur deine Interpretation ist. Wo kommt diese her? – Schau nach innen finde einzig und allein die Dinge in dir, welche dir an dir nicht gefallen und die du ändern oder überwinden willst.

Versuche einmal nur einen Tag „wertelos“ (kritiklos) Menschen und vor allem Partner oder Kinder zu begegnen. Trage dafür ein Ring oder Armband, dass du jedesmal, wenn du dich ertappst deinen Partner zu kritisieren oder beurteilen, an die andere Hand anlegst. – So wird dir vielleicht bewusst, wie oft wir Menschen und Situationen Labels vergeben oder sie in eine Schublade stecken. Da steckt ein Muster dahinter, dass wir in uns tragen, weil wir geprägt wurden von dem was unsere Eltern und Lehrer gesagt haben, was sie für gut und schlecht, richtig und falsch etc. mitgegeben bekommen haben, usw.

Im Tantra geht es darum diese Muster aufzulösen, zu hinterfragen und so sein Verhalten bewusst zu ändern. Etwas mit ganz neuen Augen (wie ein Kind) zu betrachten und auszuprobieren. Erfahrungen zu intensivieren und zwar in jedem Bereich unseres Lebens.

Achtsamkeit mit dem üben, was wir im „Außen“ sehen um es in unserem „Innern“ zu erkennen.

Man kann sagen um so glücklicher und gelassener man mit sich und anderen ist, um so weniger man sich an irgendetwas stört, oder über jemanden aufregt, um so mehr Harmonie in deinem Leben ist, desto bewusster bist du – Wenn um dich herum Chaos ist und alles schief geht, du dauernd krank wirst, du mit deinem Freund/Freundin/Partner oder Kinder im Unfrieden bist, ist das ein Gradmesser DEINES Bewusstseinszustandes.

Anders herum gesagt: – Wenn du mit deiner gesamten Umwelt zufrieden und in Harmonie bist, ist das Bewusstsein höchsten Grades.

Wie kann das erreicht werden? Geht das überhaupt? – Tantra ist ein Weg, kein Instrument oder Zauberstab, der einem das von heute auf morgen ermöglicht. Es geht darum erste Schritte zu gehen um dies zu erreichen. Hierfür gibt es sehr viele Möglichkeiten und Übungen.

Wie im Yoga so gehört auch zum Tantrischen Pfad, die Lehre der Energiebahnen (Nadis) die ich zuvor schon angesprochen habe. Da wir davon nicht nur eine sondern tausende haben, ist es wichtig, das System der Energiebahnen zu kennen (Im Taoismus auch Meridianen genannt) – Das ist eine Studie für sich. Aber man kann es mit der Blutbahn vergleichen. Was ist nötig, damit das Blut einwandfrei fließt und alle Nährstoffe dort ankommen wo sie hingehören um gesund und vital zu sein? – Wenn wir unsere Arterien sauber halten wollen, müssen wir dafür sorgen, dass das Blut auch ungehindert fließen kann. Ohne Ablagerungen durch Arteriosklerose, die hauptsächlich durch einen hohen tierischen Eiweiß Genuss entsteht, aber auch durch Rauchen und „nicht bewegen“. Durch den regelmäßigen Gebrauch unserer Muskulatur, wird unser Herz angeregt, was das Blut freier fließen lässt.

So ist es mit allen „Bahnen“ oder Kanälen, auch den Energiebahnen (Nadis), die durch Gifte verstopft werden können, wie Alkohol, Marihuana oder andere Drogen, Kaffee und Fleischgenuss (Der Verdauungsprozess beim Fleischgenuss hinterlässt viele Toxine im Darm und verstopft Darm und unsere „Nadis“). Das wäre eine Möglichkeit mehr Bewusstsein zu erlangen – auf gewisse Dinge zu verzichten.

Nicht nur die Nahrung verstopft unsere Energiebahnen. Auch „schlechte und negative“ Gedanken und energetisch niedrig schwingende Musik (Heavy Metal), Fernsehen (unbewusste Manipulation), dauernd am Handy oder Computer zu hängen lenkt uns vom wahren Bewusstsein ab.

Mache dir immer wieder bewusst, was dir im Leben wichtig ist und was du willst. – Wenn es Geld ist, Macht, Bildung, Familie, Sex, Beziehung oder einfach nur Gesundheit, frage dich, welcher Wunsch tatsächlich dahinter steckt den du hegst. Letztendlich wollen wir alle glücklich sein! – Das ist der Sinn im Leben und Freiheit und Liebe sind Glück und Ewigkeit.

Diese Erkenntnisse sind ja nicht wirklich neu, aber neu und wieder er- und durchdacht mit Hilfe der Tantra Yoga Schule Mahasiddha (https://tantrayogathailand.com/), die ich momentan in Thailand besuche. Für mich hat hier dadurch ein Stück weit ein neues Leben begonnen, weil mir vieles klarer erscheint und mich auf meinem spirituellen Pfad begleitet und hilft. Und das ist erst der Anfang. Man hat ja nie ausgelernt und so möchte ich mich einfach weiter „Ent-wickeln“ um an meinen wahren Kern zu kommen – wer ich wirklich bin. Diese neu gewonnene transformierte Energie möchte ich der Liebe und Heilung widmen, allen Menschen, die mir begegnen. Und das erfüllt mich mit unglaublicher Dankbarkeit und Liebe.

Spread the love

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.